English Version


Back to Speakers and Discussants

Wolfgang Streeck

smallImage

 vergrößern

Wolfgang Streeck studied sociology in Frankfurt am Main and Columbia University. He received his habilitation from the University of Bielefeld in 1986. From 1988 to 1995 he was Professor of Sociology and Industrial Relations at the University of Wisconsin-Madison. Since 1995 he has been Director at the Max Planck Institute for the Study of Societies in Cologne and member of the Faculty of Economics and Social Science at the University of Cologne. His main research areas are comparative political economy, theories of institutional change, and the tension between a democratic polity and a capitalist economy.

Selected Publications

How to Study Contemporary Capitalism? In: European Journal of Sociology 53 (1), S. 1-28 (2012)

Does 'behavioural economics' offer an alternative to the neoclassical paradigm? In: Socio-Economic Review, Vol. 8 (2), S. 387-397 (2010)

Re-Forming Capitalism: Institutional Change in the German Political Economy, Oxford University Press, Oxford (2009)

The Diversity of Democracy: Corporatism, Social Order and Political Conflict, Edward Elgar, London (mit Colin Crouch) (2006)

Wirtschaft und Moral: Facetten eines unvermeidlichen Themas, in: W. Streeck/J. Beckert (Hrsg.), Moralische Voraussetzungen und Grenzen wirtschaftlichen Handelns. Forschungsbericht aus dem MPIfG 3, Köln, S. 8-18 (2007)


Selected Quotations

"I am looking for signs of an impending cultural break with possessive individualism, competitive greed, hedonistic consumerism. This is a tall order indeed, but I feel nothing less would do. Beyond "protest" or calls for "reform," what would be interesting to see are actual changes in people's ways of life, some kind of separatism and recapturing of local autonomy, with people cutting themselves loose from the capitalist mainstream and becoming less dependent on it, materially and mentally: a way of life where time matters more than money, ideal goods more than material ones, and social bonds more than individual property."
Interview: The Current Moment

"Kapitalismus bedeutet ständige Veränderung als Folge des "freien Spiels" der Märkte. Schumpeter nennt das "kreative Zerstörung". Märkte bedeuten Zuteilung von Lebenschancen nach Marktpreisen. Gesellschaften sind aber weniger "flexibel" als die Märkte von ihnen erwarten, und sie haben, völlig legitimerweise, andere Vorstellungen von Verteilungsgerechtigkeit. Bedürfnisse nach sozialer Stabilität, Sicherheit, sozial korrigierter Verteilung, wie sie durch demokratische Institutionen artikuliert werden, geraten in Konflikt mit der Dynamik der Märkte und den Verteilungsansprüchen derer, die "marktgerecht" entlohnt werden wollen. In den Nachkriegsjahren, den "glorreichen Dreißig", wie die Franzosen sagen, war dieser Konflikt durch hohe Wachstumsraten und tiefgreifende Regulierung der Märkte, insbesondere der Kapitalmärkte, weitgehend stillgelegt. Es gab in allen westlichen Ländern einen expandierenden Sozialstaat, funktionsfähige Gewerkschaften, Tarifautonomie, eine politische Vollbeschäftigungsgarantie. Diese Phase prägt immer noch unsere Vorstellungen darüber, was demokratischer Kapitalismus ist. Aber solche Wachstumsraten waren eben eine Ausnahme. Es hat sie seither nie wieder gegeben."
Interview: "Das Dopingregime des des Pump-Kapitalismus ist lebensgefährlich"

"Überall steigt die soziale Ungleichheit dramatisch an, selbst in Schweden. Dabei kommt es in der Tat zu den erstaunlichsten Gemengelagen. Die Mittelschicht hat ihr Geld oft in Staatsanleihen, weil die ja sicher sein sollen. Als Bürger wollen wir, dass der Staat für Bildung, Gesundheit, gute Straßen und sozialen Ausgleich sorgt. Als Sparer sind wir an einer guten Rendite auf unsere Einlagen interessiert. Damit wollen wir, dass die "Märkte" die Staaten dazu zwingen, eben jene Austeritätspolitik zu betreiben, unter der wir als Bürger leiden. Da geht dann der Konflikt zwischen Marktgerechtigkeit und sozialer Gerechtigkeit mitten durch den Einzelnen. Das heißt aber nicht, dass das kein sehr realer Konflikt wäre oder dass er sich nicht heute dramatisch zugespitzt hätte."
Interview: "Das Dopingregime des des Pump-Kapitalismus ist lebensgefährlich"